27 February 2013

this is India

We woke up to the sound of a digger. At first I thought, it's just my luck and whereever I go, there's some construction work. Then Klaus called from outside our little bamboo hut: they were taking down buildings along the whole road! Someone said, they were all illegal and just for tourists, so they came with a digger and took them all down, 15 m away from our hut... People were warned by the policee a night before. This is India!

So... Welcome to Hampi!

Since that morning, we've:
-  been scared they would take down tourist accomodation
- changed our accomodation
- met some cool british girls and indian brothers we hung out with
- rented motorbikes and drove to a lake
- saw temples with monkeys and an elephant
- saw the elephan taking a bath in the river
- enjoyed te view over rice fields and banana palm trees
- enjoyed chead and tasty food
- taken it easy

But we didn't
- get diarrhea (but I have a cold)
- go into the water
- find free drinking water (at least it's cheap)
- work!

Now I really need to find a tissue and get back to chill out with Klaus. Thank God it's evening and getting a little colder...

Oh, one more thing: the train ride was easy, funny and we were on time! So screw the rumours!

By Lia

23 February 2013

so wars

Gleich gehts los. In wenigen Stunden sitzen wir im Zug nach Bengalore, und dann gehts weiter nach Hampi. Umsteigezeit: 14 Stunden, falls mal wieder ein Zug einen halben Tag Verspätung hat...
Der erste Monat wollte einfach nicht rumgehen, wir verbrachten warme Nachmittage in diversen Hängematten und schwangen uns über Frisbee, Capoeira, Bauchtanz, Trommeln und anderen Musiksessions von Tag zu Tag. Manchmal hielten wir auch sehr lange Nickerchen...
Nebenbei läuft immer von irgendwo her Musik, rauscht der Wind, zwitschern uns unbekannte Vögel, hupen Autos in der Ferne, knattern Mopeds vorbei.

Mopedfahren macht unglaublich viel Spaß! Es war leicht zu lernen, selbst mit Mitfahrer, nur fehlende Verkehrsregeln erforderten Nerven aus Stahl. Ok, welcher Verkehr?
Das letzte Stück zur Farm, nach dem steinernen Pilz links, Gas geben und ein Stückchen fliegen! Dann schnell wieder langsamer werden, scharfe Rechtskurve mit sandiger Stelle außen. Böse Falle. Aber hingefallen sind wir immer nur fast...
Und wohin geht die Fahrt in Auroville? Am schönsten ist es auf La Terrace, lecker Eis, guter Kaffee, Internet!
Bezahlt wird bargeldlos mit der Aurocard, ein Kaffee kostet Rps. 50, also 70ct. Als ich einmal ohne Karte spontan da auftauche, hilft mir eine Freundin aus, die zufällig da ist, aber der "Kassierer" weiß gleich: das ist nicht mein Name! Außer seinem wahnsinnigen Gedächtnis kann er auch noch Milchschaumzeichnen...

Der zweite Monat ging rum wie nix. Jede Woche war irgendetwas los, von vielen Events erfährt man durch Flyer, Freunde oder Zufall. Am meisten sind wir tanzen gegangen, bei so vielen Musikern auf der Farm gab es unzählige Gelegenheiten. Was für ein unfassbar gutes Gefühl, wenn fast die ganze Windarra-Community in der ersten Reihe tanzt (ein Teil ist natürlich auf der Bühne), selbst die Kleinkinder sind dabei! Überhaupt sind 15 Monate kein Grund, dass die Eltern zu Hause bleiben müssen. Die beiden Babys hier sind genauso Teil der Gemeinschaft und ständig präsent wie alle anderen, integriertes Aufwachsen garantiert! Außerdem großes Kino, wie sie die Welt hier entdecken und riesigen Spaß dabei haben den Tausendfüsslern hinterher zu tapsen, Wasser in der Küche zu verschütten und beim Mittagessen wie Schneewitchen Essen von allen Tellern zu klauen.
Es ist einfach hier Zeit mit großartigen Leuten zu verbringen, tiefsinnige Gespräche zu führen und natürlich rumzublödeln.
Das auf dem Foto ist Mark, er ist Schuld dass wir in Auroville gelandet sind, wofür wir sehr dankbar bleiben. Er hatte uns auch vom dem Frisbee-Turnier hier erzählt, was auch großartig war. Verrückt, wie zu erwarten, aber die Leute waren super nett.
Ein Mädchen aus meinem Team hat mich auch zum Reiten eingeladen, was ich ohne Zögern annahm. Und so waren wir ein paar mal unterwegs, ohne Sattel, Trense, Helm, Schuhe, aber stets im Gleichgewicht. Nur die Dornenbüsche waren tükisch, und das Pony am Ende wo es fressen wollte und ich ein Foto machen... Aber vom Biss ins Bein habe ich keinen blauen Fleck behalten.





Gelernt haben wir viel über uns selbst, über Loslassen, privaten Raum und Miteinander in der Gemeinschaft. Es ist schwierig in einer sich stets verändernden Umgebung die Balance zu finden, aber letztendlich wächst man mit. Es gibt kein "das geht nicht", nur "maybe possible", auch wenn es am Ende nicht klappt. Kommunikation ist hier so eine Sache, weniger wegen der vielen Sprachen (van arabisch bis tamil alles dabei), sondern wegen der Faulheit der Leute.*

Apropos, natürlich arbeiten wir auch! Fast jeden Morgen bis zum Mittagessen graben, ernten, waschen, schneiden, kochen und schwitzen wir. Was für ein Gefühl für die eigene Nahrung zu sorgen! Ich werde nie wieder ohne Beklemmung in einem Supermarkt einkaufen könnnen. Und was es hier jeden Tag zum Mittag für min. 25 Personen gibt, ist nicht nur bio, sondern vegetarisch. Lecker, natürlich. Und nicht zu scharf.
Freitag ist Idly-Tag (das sind die weißen Teile, aus Reismehl gemacht), sehr lecker, obwohl ich anfangs enttäuscht war, da ich "Italy" verstanden hatte...


So richtig indisch wirds erst ab heute abend. Mir wird die Dusche im Freien fehlen und unsere luftige Bambushütte. Die Gespräche mit Lara über die Widrigkeiten auf der Farm werde ich vermissen, die beiden Hunde, die eigentlich immer nur schlafen und das hohe Lachen von Indra Ghandi, unserer kleinen Vorarbeiterin.

Die Welt ruft, es ist Zeit zu gehen! Jetzt noch die Wäsche nach 3 Stunden trocknen abhängen, fertig packen, Emailadressen aufschreiben, Abschied, fertig, los!
Indien, wir kommen!


*Was wir alles über das quasi regellos-lockere Gemeinschaftsleben auf Windarra gelernt haben, soll an andere Stelle genauer erläutert werden. Für heute ruhen wir ausschließlich positiven Abschiedsgedanken...

by Lia

13 February 2013

paradise pain

Oh yeah! We've all been waiting for another cheesy blogt title that promises random news, spiced with hilarious thoughts and incredible insights into our life on Windarra farm in India.
No, not India ...Auroville! That's not the same. Let me conclude quickly what we've learned about Auroville so far (and why it's not really India):

It's a town for the whole humanity, created for everyone with "goodwill" to come, but "to live in Auroville, one must be a willing servitor of the Divine Consciousness" (http://www.auroville.org/). Basically that means there's lots of space for meditation. Also that means, no alcohol (or tabaco) is available in Auroville. The economy seems partially communistic, partially random (read: experimental), for example: every Aurovillian gets the same money for grocery shopping every month but the wages for the j. obs are different, depending on how long they've lived here, I think. Also, the house an Aurovillian lives in doesn't belong to them, you don't really possess anything. It all belongs to - guess it! - humanity! Ha. Sounds nice, but let me tell you this:
I think the experiment of what this community called Auroville tried has neither failed (as people from outside say) nor suceeded (as people from inside say). I like the different perspective on living with other people that you get here, that Aurovillians seem a little more relaxed, that there's almost no traffic, violence or environmental problems. Instead, they reforested a lot of the area, food comes from the local farms like Windarra and the community generally tries to live as ecofriendly as possible (that's why we have so many powercuts every day!).
On the other hand, it was all started on donations, the cafeteria, schools, retreat centers and not to forget the Matrimandir could only be built because of generous givers. That means so far, it wouldn't be possible to maintain Auroville without money from outside. The Matrimandir, by the way, is the spiritual center of the town, looks like a enormous golden golfball and is acutally very beautiful inside. A strange symbol which non-Aurovillians can only visit by appointment and by following strict rules like putting socks on inside, not touching the walls etc. But it's really worth it! Other strict rules: every guest has to register and pay a daily contribution of 150 Rupees (about 2€), so even if you live here and have friends staying overnight they would have to register and pay.

As far as I can say, people seem to be pretty relaxed and content, so it can't be worse then any average european city. But it can't be more fun, either...
Also, being that microcosmos that Auroville is, it's not really India. We don't get sick here so often, there's hardly any traffic and honking, no begging, no poverty, no suffering. It's more like a little Europe within Asia...

So why paradise? Why pain?
Well, everything above I wrote yesterday. This morning, I felt so happy and delighted by small things (more about the amazing details that is life here later) and continuously thoguht of Windarra as paradise. After lunch I got really upset because people were ignorant and hurt my privacy, so I cursed the community. Even in paradise people have to consider each other and communicate with each other, otherwise someone will suffer. Some say, you can have as much freedom as you want, as long as it does't disturb the freedom of others. That's fucking true!

by Lia

PS: Next time: more pictures, more animals.

7 February 2013

Heilige Scheiße



Das Geschäft mit dem Geschäft ist eigentlich keine große Sache, selbst wenn man ein großes Geschäft gemacht hat. Ich vermisse kein Klopapier. Es stand auch nie zur Debatte, dass wir welches kaufen. Wieso auch, wenn man sich nach jedem Toilettengang auf der Farm frisch abduschen kann? Und sich danach die Hände waschen! Zugegeben, nicht immer hat man einen Schlauch, manchmal nur Wasserhahn und einen kleinen Becher, und sich damit zu waschen ist was für Fortgeschrittene. Aber nach ein paar Versuchen schafft man es, und so lange eine Hand sauber bleibt, kommt man damit auch bis zum Waschbecken. Wie gesagt, hier haben wir kleine Duschen, die einhändig zu bedienen sind (damit bleibt eine Hand zum Waschen), sehr komfortabel.
Danach ist Schütteln angesagt, es gibt ja kein Klopapier und damit nix zum Abtrocknen. Aber so warm wie das hier ist, scheißegal! Die nassen Flecken auf der Hose trocknen schnell…



Die Toilette ist ein kleines halboffenes Häuschen (s. Foto) mit zwei „Geschäftstellen“, jeweils einem Becken für das Flüssige und einem Loch für das Feste. Bei einer guten Positionierung kann man auch als Frau beides treffen ohne sich bewegen zu müssen. Nach einem großen Geschäft bedeckt man das Kackgut mit einem Becher Sägespäne und das Loch mit einem Deckel. Fertig.

Die einzige Gelegenheit, wo ich Probleme habe, ist eine europäische Toilette mit Sitz und Brille und allem PiepaPO (haha) und indischer Arschdusche. Bei dem Versuch sich abzuspülen wird nämlich immer der ganze Sitz nass. Und ohne Klopapier gibt es nichts, womit man ihn abtrocken könnte, also hockt man in erhöhter Stellung. Und das wiederum ist auf der gängigen indischen Toilette viel einfacher.

Wir sind jetzt über einen Monat hier und letztens habe ich zum ersten Mal eine Fliege auf der Toilette gesehen. Eine Fliege! Es stinkt nämlich nicht (außer jemand war DIREKT vorher drauf), stattdessen kommt warme Luft aus dem Loch an den Hintern. Aber es ist nur nachts kalt genug, dass man das genießen kann.


WUSSTEST DU SCHON?
* Die meisten Inder, die wir hier treffen heißen Abhinav, Ajith Arun (also was mit A...) oder Ganesham.
* Unser Moped hat ein halbes PS wurde mir gesagt, und man muss manchmal anschieben, wenn man zu zweit losfahren will...
* Die Marke der Toilette heiß "Shital". Ohne Scheiß! 
by Lia